Eine Grundausbildung ist für jeden Hund unerläßlich, der mit und unter Menschen lebt.

Aus Erfahrung hat sich folgende Gliederung(Reihenfolge) als praktisch erwiesen
Halten und Führen - Hier - Nein - Aus - Sitz - Fuss ohne Leine - Fuss an der Leine - Platz - Bleib - Abrufen - Down
Sie sollten die Reihenfolge nicht ohne wirklich triftigen Grund verändern.

Sitz: (ab 7 Wochen)

Vorab: Der Ablauf Sitz, Platz und Bleib ist hundelogisch, denn aus dem Sitz macht er Platz, und mit längerem Verweil-Training im Platz bleibt er schliesslich. Irgendwann.

Eine der härteren Übungen für beide Teile. Nicht nur das gemeinte Hinterteil. Gehen Sie grob, also falsch vor, wird er sich mit aller Kraft dagegen wehren, dagegen stemmen. Er versteift sich, wenn Sie etwas durchdrücken wollen. Die Übung "Sitz" kommt vor dem Platznehmen, und nicht umgekehrt. Denn sie ist schwieriger. Das Absitzen ist für einen Hund - im Gegenteil zu uns - eine kurzfristige Haltung, nur eine Erwartungs-Haltung.

Dabei lernen wir oft auch dem Hund schon eine Unart an: er lernt von uns das Täuschen, denn er deutet nur an, sich hinzusetzen, das genügt uns aber, um ihn zum falschen Zeitpunkt ohne Grund zu loben. Das speichert der Hund damit ab als "das genügt ihm, also tu ich nur so, als sässe ich." Als Verstärker dieser Schlamperei (das nächste mal bewegt der Hund nur seinen Híntern ein paar Zentimeter abwärts, wedel!, schon gibt es eine Belohnung) dient wieder einmal nur der falsche Einsatz der Belohnung. Der Hund braucht die Aufgabe nur andeutungsweise zu erfüllen, schon gibt es das, weswegen er ja diese Aufgabe überhaupt ausübt: die Belohnung.

Also: Belohnung gibt es nur für die tadellose Ausführung: ruhig sitzen bleiben (schauen Sie wirklich nach, ob er tatsächlich auf seinem Hintern hockt und nicht halb in der Luft, gewissermassen voreilig auf dem Sprung zur Belohnung!), dann das Hörzeichen zum Aufstehen oder Lockern. So verknüpft er das ruhige Abwarten mit dem Lob. Und nicht die Andeutung. Bei dieser Übung gibt es keinen Happen, da muss ein knappes Handstreicheln genügen! Da springt er dann auch nicht mehr zum Brustbeutel oder zur Tasche hoch.

Hunde lehren uns immer wieder, was eiserne Konsequenz bedeutet. Vor allem: Leckerchen-Beutel weg, damit Sie sich auf die wirkliche Aufgabe konzentrieren und nicht auf den billigen Schein-Erfolg. So schleichen sich Schlampereien ein, die Sie nur mit dem dreifachen Aufwand wieder rausbringen. Denn Sie haben den Fehler gemacht, nicht der Hund. Der Hund war schlau genug, Sie auszutricksen. Daher ist die Forderung nach unserer Geduld eine Bedingung für den Erfolg. Das Abliegen hingegen ist für ihn eine gelassene Ruheposition. Verlangen wir ein Absitzen, erwartet der Hund also automatisch etwas: eine Aufforderung oder eine Belohnung. Belohnungen gibt es aber nur dann, wenn er etwas geleistet hat. Wenn der Hund aber nur ein Absitzen andeutet, also nicht korrekt absitzt, kombiniert er: ich brauche etwas nicht korrekt zu tun, und trotzdem kriege ich die Belohnung.

Lassen Sie ihn nicht zu lange absitzen (nicht über eine Minute), denn er wird wegen seiner Anspannung ohnehin zappeln. Wenn er vor Ihrem auflösenden Zeichen "Auf" oder "Komm" aus der Hocke springt, darf er nicht gelobt werden. Er muss im idealen Fall so lange sitzen bleiben, bis Sie das Zeichen zur Auflösung geben. Loben Sie ihn aber erst, wenn er sich richtig setzt. Nicht, wenn er nur halb sitzt, so tut, als ob, wie eine Feder schon wieder im Aufrichten ist. Durch Lob zum falschen Zeitpunkt versauen Sie den Ansatz der korrekten Ausführung.

Es geht ohne jede Gewalt, und ohne Leine: Sie warten ab, bis er sowieso zu einem herschaut. Aus der Brusttasche zaubern Sie nun eine Belohnung (Hartkäsewürfel oder kleine Hundekekse). Sie rufen ihn beim Namen, dann "Hier!" und greifen in die Brusttasche - und rascheln. Das genügt oft schon, denn er weiss, dass darin eine Leckerei ist. Täuschen Sie aber - ohne ihm wirklich was zu geben, verweigert er bei der nächsten Täuschung zurecht. Sie müssen sich also vorher präparieren.

Wenn er vor Ihnen steht, sagen Sie "Sitz". Er wird dies tun, weil er näher zur Brusttasche ist und weil er in Erwartungshaltung geht: in den Sitz. Diese Verknüpfung müssen Sie herstellen: seine Bewegung in den Sitz und das Hörzeichen. Sitzt er richtig ab, bekommt er mit ruhiger Hand die Belohnung. Fertig.

Mehrmals am Tage üben. Er wird bald nur noch um Sie herum sitzen wollen. Lassen Sie aber nicht zu, dass er Sie verführt. Sie müssen das Zeichen dazu geben. Belohnung gibt es nur für Leistung. Bringen Sie diese Übung zu Hause und bei Spaziergängen immer wieder mal ein. Sonst meint er, Sitzen muss ich nur, wenn ich zu Hause eine Belohnung kriege. So billig machen wir es nicht!

An der Leine braucht er wahrscheinlich eine Handhilfe, einen leichten Druck auf die Hinterhand, weil er keinen Blickkontakt zu Ihnen hat. Dazu mehr im folgenden Abschnitt "Fuss". Sitzt das Sitzen, können Sie zu einer Variante übergehen und ihm das Sitzen per Sichtzeichen vermitteln. Sie stehen mindestens etwa zwei Meter vor ihm, heben die Hand und sprechen gleichzeitig "Sitz".

Tut er dies nach mehreren Versuchen, lassen Sie ihn so lange sitzen, bis Sie bei ihm sind, am besten zu seiner rechten Seite, und dann loben (bestätigen) Sie ihn. Hören Sie auf, wenn er die Übung zweimal prima hingekriegt hat. So verknüpft er die korrekte Ausführung mit Ihrer Bestätigung.

Unterlassen Sie es, ein hundsföttisches Pfötchengeben beizubringen. Das freiwillige Pfötchengeben ist nichts anderes als der Milchzitzen- Aufbereitungstritt, den er als Welpe bei seiner Mutter intus hatte, um an die Milch zu kommen. Sie dürfen aber nicht alles tun, was er will. Er darf nicht von sich aus aktiv werden und Sie zu etwas auffordern.

Hunde lernen sehr früh, sie wollen es. Sonst ist ihnen langweilig - und entsprechend benehmen sie sich. Meine Hunde können mit nicht mal sieben Wochen auf Hörzeichen sitzen. (Sitzen ohne kann der Hund, wenn er laufen kann.) Mein erwachsenen Hund machen es ihnen vor. Lernen durch Abgucken, wie alle Kinder. Danach gab es eine Belohnung. Sie sass aber bloss noch vor mir herum, also gab es keine mehr. Nur nach erfüllter Weisung.

Halten und Führen - Hier - Nein - Aus - Sitz - Fuss ohne Leine - Fuss an der Leine - Platz - Bleib - Abrufen - Down

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 20. Januar 2014 um 16:23 Uhr
 
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